Im vorletzten 'Süddeutsche Zeitung Magazin' las ich ein Interview des Künstlerpaares Neo Rauch und Rosa Loy. Dort ist mir ein Passus über das Hemmende des Lobens aufgefallen. Wir im Malraum loben ja auch nicht, zumindest nicht den Inhalt der Bilder. Erst letzte Woche musste ich das wieder zwei Erzieherinnen aus einer Kita erklären. Neo Rauch beschreibt das aus seinen Erfahrungen so: "Auch mit einem Lob hereinspaziert zu kommen kann verheerend sein, weil man (als Malender) vielleicht in eine ganz andere Richtung aufbrechen wollte, als der jetzt munter Hinzutretende wahrnimmt, der sagt: 'Lass es so, es ist großartig.' Aber es hat nichts mit den eigenen Intentionen zu tun." Danke Neo für die weisen Worte! Loben kann den kreativen Prozess also unterbrechen, den Malenden dazu animieren, sein Bild als fertig zu betrachten, obwohl er eigentlich noch weiter gemalt hätte. Lassen wir das Loben also lieber sein, es lohnt sich. Wie wir stattdessen auf Fragen der Kinder nach Anerkennung und Lob reagieren können, erfahrt ihr bei mir im Malraum oder bei meinen Fortbildungen und Infoveranstaltungen,...
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Edith (Samstag, 27 März 2021 15:28)
Oh, dass kann ich sehr gut nachvollziehen! Ich kam schon immer dann auf die Schiene, so, jetzt muss ich was erfüllen, man findet das gut, so muss es weitergehen. Das kann fatal sein!